1. Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung hat eine zentrale Bedeutung an der Gemeinschaftsgrundschule. Um an der Gestaltung einer zukunftsfähigen gesellschaftlichen Entwicklung in einer globalisierten Welt mitwirken zu können, ist die Vermittlung und Erweiterung von Kompetenzen in den folgenden Bereichen in unserem Schulprogramm verankert:
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die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen
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sozial- und umweltverträgliche Formen des Wirtschaftens, Arbeitens und Lebens
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die Auseinandersetzung mit Armut und Gerechtigkeit
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die Teilhabe an demokratischen Entscheidungsprozessen und an der Lebensgestaltung
Die Schülerinnen und Schüler sollen zu eigenständigem Urteilen und zu innovativem Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit befähigt werden.
Nachhaltigkeit vor einem europäischen und weltweiten Hintergrund
Nachhaltigkeit im inner- und außerschulischen Rahmen erfahrbar zu machen, bedeutet, vorhandene Ressourcen besser nutzen zu lernen, die Natur und den Einfluss durch die Menschen erfahrbar zu machen und die emotionale Einstellung gegenüber der Natur und allem Lebendigen zu prägen.
Mitverantwortlichkeit zu den Aspekten Müll, Lärm und Energie sollen insbesondere durch konkrete Erfahrungen erkannt und wahrgenommen werden.
Durch Bildung für nachhaltige Entwicklung werden Menschen befähigt, aktiv an der Veränderung gesellschaftlicher Prozesse mitzuwirken und im eigenen Umfeld einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gefordert ist ein vernetztes Denken in allen Dimensionen (-> Ökologie, Ökonomie, Soziales, Globales).
Die Schülerinnen und Schüler an der Gemeinschaftsgrundschule lernen über den Unterricht der einzelnen Fächer und Fachbereiche hinaus die Bedeutung der vier Dimensionen sowie möglicher Veränderungen und Konsequenzen auch durch das menschliche (Ein-)Wirken kennen. Insbesondere auf unserer „Sonnenwiese“ lassen sich neben dem „herkömmlichen“ Unterricht vielfältige Projektideen umsetzen und die einzelnen Dimensionen miteinander verknüpfen. Dabei steht vor dem Hintergrund der Inklusion die Förderung jedes einzelnen Kindes im Mittelpunkt. Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema BNE nehmen wir uns als Schulgemeinschaft intensiv Zeit für eine tiefere Auseinandersetzung mit den Themen und Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Schlüsselthemen dieser sind Energie, Klimaschutz, Ernährung und Gesundheit, Konsum und Lebensstile, Landwirtschaft, Menschenrechte, Kulturelle Vielfalt, Natürliche Lebensgrundlagen, Armutsbekämpfung, Interkulturelle und generationsübergreifende Gerechtigkeit, europäische und globale Gemeinschaft, Natur und Umwelt.
2. Ziele der Gemeinschaftsgrundschule Fröndenberg für nachhaltige Entwicklung
Den Schülerinnen und Schülern von Beginn des ersten Schuljahres bis zum Ende des vierten Schuljahres Bildungsziele und Kompetenzen für nachhaltige Entwicklung in den unterschiedlichen Dimensionen GLOBALES, SOZIALES, ÖKONOMISCHES und ÖKOLOGISCHES vor dem Hintergrund der Partizipation zu vermitteln, ist ein zentrales Ziel an der Gemeinschaftsgrundschule Fröndenberg.
Unsere Schülerinnen und Schüler sollen…
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auf der Basis der unterrichtlich sowie außerunterrichtlich erworbenen Kompetenzen im Bereich nachhaltige Entwicklung die Natur und die Lebensbedingungen in der Natur verstehen und grundlegende Schlussfolgerungen im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen ableiten.
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Verschiedene Lebensformen, Haltungen und Wertevorstellungen sowie sich daraus ergebene Problematiken und Konsequenzen (europäisch und global) kennenlernen und sich mit ihnen kindgerecht auseinandersetzen.
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Vor dem Hintergrund des inklusiven Gedankens Solidarität zeigen für Benachteiligte.
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Mitverantwortlichkeit zu den Aspekten Müll, Lärm, und Energie erkennen und wahrnehmen.
3. Schlüsselthemen für nachhaltige Entwicklung
Neben Themen, die die Schülerinnen und Schüler intensivieren möchten (Partizipation), legen wir in jedem Schuljahr verschiedene Schlüsselthemen als verbindliche Jahresthemen fest:
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Schuljahr: Wasser, Gesunde Ernährung, Berufe
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Schuljahr: Mülltrennung, Jahreszeiten, Berufe
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Schuljahr: Wasser/Wetter, Lebensbedingungen und die Entwicklung von Tieren und Pflanzen
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Schuljahr: Kinderrechte, Armut, Energie, Klimaschutz
Neben diesen einzelnen Themen, die fest im Unterricht verankert sind, wird insbesondere in Projekten, AGs, Exkursionen und durch das Einbinden außerschulischer Kooperationspartnerinnen und -partner unseren Schülerinnen und Schüler die Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung in den einzelnen Dimensionen bewusst.
Zudem nimmt die Schule regelmäßig an der Sammelaktion für die Fröndenberger Tafel, am Weihnachtspäckchenkonvoi für osteuropäische Kinder sowie am Lauf gegen den Hunger/Sponsorenlauf teil.
Die Gemeinschaftsgrundschule Fröndenberg hat sich zum Ziel gemacht, das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung vor dem Hintergrund der Komplexität des Schulprofils ganzheitlich zu schärfen. Die Schülerinnen und Schüler übertragen Erfahrungen und Erlerntes in ihren Alltag und in die Zukunft. Sie werden in ihrem Selbstbewusstsein, ihrem sozialen Verhalten sowie in ihrer Mitwirkung und Mitbestimmung gestärkt, um kritisch und handlungsfähig zu sein.
4. Ressourcennutzung
In der Gemeinschaftsgrundschule finden sich in allen Räumen Kisten zur Mülltrennung, die mit übersichtlichen Anleitungen (Aufklebern) zur Mülltrennung versehen sind. Die Kinder der einzelnen Klassen lernen von Beginn an, den Müll korrekt zu trennen und ihn von den Klassenkisten in die großen Mülltonnen des Mülltrennsystems zu füllen. Auf unserer Sonnenwiese wird zudem kompostiert.
Schallschutzdecken wurden in fast allen Räumen angebracht. Alle Lampen werden kontinuierlich mit LED-Beleuchtung ausgestattet (Umbau seit 2016). Um Energie einzusparen, sind sämtliche Lichtschalter mit „Licht aus? - Schildern“ versehen. In den Treppenhäusern und in den Fluren wurden zudem Zeitschalter installiert; eine unnötige Verschwendung von künstlichem Licht tagsüber wird somit vermieden.
Eine neue, effizientere Heizungsanlage mit Blockheizkraftwerk (BHKW) wurde eingebaut. Am gesamten Gebäude wurde nachträglich eine Außendämmung angebracht. Zusätzlich ist der Dachboden der Schule gedämmt.
Durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach speisen wir Strom ins öffentliche Netz ein. Neben der korrekten Mülltrennung und dem Energiesparen durch sinnvollen Einsatz von künstlichem Licht, lernen die Kinder von Beginn an einen ressourcensparenden Umgang mit Wasser und dem Handpapier in unseren Klassen.
5. Offener Ganztag und Ganztagsklassen
Über 200 Schülerinnen und Schüler besuchen den offenen Ganztag der Gemeinschaftsgrundschule. Ein besonderes Anliegen unserer pädagogischen Arbeit ist es daher, allen Kindern die Möglichkeit zu geben im Rahmen des Offenen Ganztags einen Ort zu finden, an dem sie sich geborgen fühlen, sie ihren Interessen nachgehen können, sie wertgeschätzt werden und so gut wie möglich in all ihren Belangen unterstützt, gefördert und gefordert werden.
Das OGS-Konzept unserer Schule gliedert sich in feste OGS-Gruppen und Ganztagsklassen.
In den Ganztagsklassen bleiben die Kinder einer Klasse den kompletten Tag im Klassenverband zusammen. Die Klassenräume sind so ausgestattet, dass entweder im Klassenraum ein Ganztagsbereich mit Bauteppich, Spielen, Büchern etc. vorhanden ist oder aber ein Nebenraum zur Verfügung steht. Die Ganztagsklassen werden jeweils von einem festen OGS-Team betreut. Dieses Team begleitet die Kinder ab dem frühen bzw. späten Vormittag. So erleben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Kinder in Lernphasen, in Phasen der freien Zeit, im Umgang miteinander und in weiteren Alltagssituationen. Eine enge Zusammenarbeit und ein ständiger Austausch zwischen der Lehrkraft und dem pädagogischen Personal ist uns hier besonders wichtig. Auch die halbjährlichen Elternberatungswochen werden von der Lehrkraft und der pädagogischen Fachkraft gemeinsam geführt, so dass die Eltern und Erziehungsberechtigten über den ganzheitlichen Entwicklungsstand ihres Kindes informiert werden. Im Gegensatz zu den anderen Klassen und OGS-Gruppen ist der Schultag der Ganztagsklassen anders rhythmisiert. Es findet ein ausgeglichener Wechsel zwischen Arbeits- und Entspannungsphasen statt. So kann es beispielsweise sein, dass Lernzeiten am Vormittag und Sportunterricht erst nach dem Mittagessen stattfindet. Auch gemeinsame Spielzeiten sind im Stundenplan integriert. Darüber hinaus unterscheidet sich die Organisation der Lernzeiten von den Lernzeiten der festen OGS-Gruppen. Die Lernzeiten in den Ganztagsklassen werden als Fortführung des Unterrichts vom Vormittag angesehen und die Kinder arbeiten so individuell an ihren Inhalten des Unterrichts weiter. Aufgrund der individuellen Rhythmisierung des Schultages der Ganztagsklassen, verpflichten sich Eltern, die ihr Kind für die Ganztagsklasse anmelden, die OGS für die gesamten vier Grundschuljahre in Anspruch zu nehmen. Nähere Informationen zum Offenen Ganztag erhalten Sie unter dem Punkt „Sonstiges/ OGS“.
6. Pause
Nach jeweils zwei Unterrichtsstunden haben die Kinder eine große Pause. Die erste große Pause nach der zweiten Unterrichtsstunde um 9.40 Uhr dauert 30 Minuten und findet zweigeteilt statt. Die Kinder haben 15 Minuten die Möglichkeit, in Ruhe in ihren Klassenräumen zu frühstücken sowie weitere 15 Minuten, um sich draußen auf dem Schulhof zu bewegen. Um die Situation auf dem Schulhof zu entzerren, treffen sich die ersten und zweiten Schuljahre zuerst draußen zum Spielen und Bewegen und gehen anschließend zum Frühstücken wieder in ihre Klassen.
Die dritten und vierten Schuljahre frühstücken zuerst und gehen dann nach draußen. Die zweite große Pause nach der 4. Unterrichtstunde findet um 11.40 Uhr für alle Klassen gemeinsam auf dem Schulhof statt. In der Regel haben dann einige Klassen schon Schulschluss, so dass die Anzahl der Kinder nicht mehr so groß ist.
Die Schülerinnen und Schüler haben durch die geteilte Pause genügend Raum zum Spielen, Bewegen und Entspannen.
Nach der fünften Stunde gibt es eine zusätzliche fünfminütige Bewegungspause.
Während der Hofpausen beaufsichtigt eine Kleingruppe von Kindern der vierten Klassen die „Villa Toni“. Hier haben alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich Spielzeuge für die Pause auszuleihen.
Zusätzlich zur „Villa Toni“ hat jede Klasse der Gemeinschaftsgrundschule zweimal in der Woche eine Hofpause, in der sie ihren Klassenball mit in die Pause nehmen darf.
7. Gesundheitskonzept
Stark und gesund – so sollen Kinder aufwachsen. Um sie dabei zu unterstützen, beteiligt sich die Gemeinschaftsgrundschule am Gesundheitsprogramm Klasse2000. Dieses Engagement wurde mit dem Klasse2000-Zertifikat ausgezeichnet.
Die Gemeinschaftsgrundschule nimmt seit dem Schuljahr 2015/2016 an dem Unterrichtsprogramm Klasse2000 zur Gesundheitsförderung, Gewalt- und Suchtvorbeugung teil.
Das bundesweite Programm begleitet die Kinder kontinuierlich von Klasse eins bis vier. Frühzeitig werden die Grundschülerinnen und Grundschüler für das Thema Gesundheit begeistert und in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung gestärkt – denn starke Kinder brauchen weder Suchtmittel noch Gewalt. Zwei bis drei Mal pro Schuljahr führt eine Klasse2000-Gesundheitsförderin neue Themen in den Unterricht ein, die die Lehrkräfte anschließend vertiefen. Spielerisch erfahren die Kinder, wie wichtig es ist, gesund und lecker zu essen, sich regelmäßig zu bewegen und zu entspannen, Probleme und Konflikte gewaltfrei zu lösen, Tabak und Alkohol kritisch zu beurteilen und auch bei Gruppendruck Nein sagen zu können.
Schülerinnen und Schüler lernen erfolgreich, wenn sie gesund ernährt sind, sich viel bewegen,
ihre Freizeit aktiv gestalten, ihre sozialen Fähigkeiten entwickeln, sich kulturell zurechtfinden, entsprechend ihren Interessen und Stärken individuell gefördert und gefordert werden und in Anspruch nehmen können, was sie für die Stärkung ihrer Leistungsfähigkeit und für ihr Wohlbefinden brauchen.
Unsere Schülerinnen und Schüler werden in ihrer individuellen Entwicklung optimal zu fördern und ihre Lebenseinstellung und ihren Lebensstil positiv zu beeinflussen.
Wir Lehrer achten auf Hygiene und regelmäßiges Händewaschen sowie eine angemessene Kleidung bei den Kindern. Außerdem begutachten und geben wir Hinweise zum täglichen Schulfrühstück (Getränk, Brot, Obst, Gemüse). Wir planen Bewegungsphasen im Unterricht, achten auf richtige Schreibhaltung und entspanntes Sitzen, ggf. auf Sitzkissen, führen Stoßlüftungen in den Klassenräumen durch, bieten an, nicht benötigte Schulmaterialien für die Hausaufgaben in der Schule abzulegen oder im Stehen zu arbeiten. Zudem gibt es an unserer Schule zahlreiche Maßnahmen und Projekte. So kommt in regelmäßigen Abständen der Zahnarzt zu uns, lehrt die Kinder das richtige Zähneputzen und kontrolliert ihre Zähne. Eine Wasserfilteranlage ermöglicht es den Schülerinnen und Schüler, im Schulalltag kostenlos Wasser zu trinken.
Der Schulhof ist ausgestattet mit vielfältigen Spielgeräten, Rückzugsmöglichkeiten und Bereichen wie ein grünes Klassenzimmer. Um den Schülerinnen und Schülern einen angemessenen Umgang mit Konflikten und Stressbewältigungsstrategien nahe zu bringen, finden in den Klassen regelmäßige Projekttage zum Thema „Deeskalationstraining“ statt.
Die genannten Maßnahmen tragen zu einer guten, gesundheitsförderlichen Lern- und Arbeitsatmosphäre für die Kinder und die Lehrkräfte unserer Schule bei und helfen bei der Sicherung der angestrebten Qualität unserer Arbeit.
Die Gemeinschaftsgrundschule Fröndenberg wirkt aktiv am Arbeitskreis „Kinder.Essen.Gesund“ mit. An diesem Netzwerk wirken verschiedene Fröndenberger Einrichtungen mit.
Der Fokus des Arbeitskreises liegt darauf, Kindern und ihren Familien eine gesunde Ernährung zu ermöglichen und näher zu bringen. Dazu finden regelmäßige Aktionen, wie zum Beispiel „Eltern-Kind-Kochen“ oder „Apfel und Erdbeertage“ statt. In den vergangenen Jahren wurde innerhalb eines Projektes rund um das Thema „Wasser als Grundnahrungsmittel“ eine Trinkwasser-Aufbereitungsanlage für die Gemeinschaftsgrundschule angeschafft, um den Kindern der Schule stetig eine gesunde Alternative zu süßen Getränken anzubieten.
8. BNE-Projektwoche
Was wir heute tun, entscheidet,
wie die Welt morgen aussieht.
Boris Pasternak, russischer Dichter
Diese Aussage des russischen Dichters Boris Pasternak beschreibt die aktuell weltweite Diskussion um den Klimaschutz einfach und treffend. Politiker diskutieren über den Einsatz erneuerbarer Energien, über die Verringerung des Co2 - Ausstoßes und die Stärkung des weltweiten Zusammenhalts, den diese Aufgabe fordert. Der Wandel der Welt spricht dabei nicht nur die Politiker an, auch dringen diese Gedanken sowie das Bedürfnis, etwas für das Klima zu tun, zu uns, zu jedem einzelnen von uns bis hin zu unseren Kindern.
Im Rahmen unserer Projektwoche im Schuljahr 2024/25 beschäftigen wir uns klassen- bzw. jahrgangsintern mit unterschiedlichen Bereichen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Themen sind unter anderem “Maßnahmen zum Klimaschutz”, “Nachhaltiger Konsum und Produktion” oder “Bezahlbare und saubere Energie”. Ziel ist es, den Kindern durch alltagsnahe Projekte die persönliche wie gesellschaftliche Bedeutsamkeit nachhaltiger Ansätze zu vermitteln.
9. Partizipation
An der Gemeinschaftsgrundschule gehört die Partizipation zu den Grundprinzipien des Schullebens. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule arbeiten in Gremien, die eng miteinander verzahnt sind. Schulleitung, Lehrkräfte, OGS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Praktikantinnen und Praktikanten sowie externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in festen Strukturen, die dem Informationsaustausch, der Schulentwicklung und der (Unterrichts-) Planung dienen. Dieser Teamgeist und die Kooperation übertragen sich als gelebte Demokratie auf die Schülerinnen und Schüler.
Die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsgrundschule erhalten neben den unterrichtlichen Inhalten auch die Möglichkeit, die demokratischen Strukturen unserer Gesellschaft kennenzulernen. Es wird zunehmend darüber diskutiert, wie Schülerinnen und Schüler ihren Schulalltag mitgestalten können. Dieser Debatte liegt ein Wandel des Kindbildes zugrunde, dass das Kind als Experten für die eigene Lebenswelt versteht. Die Kinder sollen demnach also in den Teilen der Gesellschaft mitwirken können, die sie selbst unmittelbar betreffen.
Die Schule ist ein Ort, an dem die Kinder viel Zeit verbringen und daher sollen sie hier die Möglichkeit haben, ihre Umgebung mitzugestalten. So lernen sie, auch Verantwortung für ihre Lernumgebung zu übernehmen, erfahren Respekt und fühlen sich ernst genommen. Sie entwickeln sich zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die als Erwachsene von ihrem Recht auf Partizipation Gebrauch machen.
In der Gemeinschaftsgrundschule dient der Klassenrat den Kindern als Ort der Diskussion. Jede Klasse hat die Möglichkeit, im Klassenrat über schulische Probleme oder Bedarfe zu sprechen und ihre Ergebnisse über ihre Klassensprecherinnen und Klassensprecher in das Schulparlament einzubringen. Mit zunehmendem Alter werden diese Möglichkeiten größer und selbstbestimmter. Im Schulparlament werden Themen besprochen, die alle Schülerinnen und Schüler betreffen und über die Klassensprecherinnen und Klassensprecher in die Klassen getragen. Immer wieder werden die Kinder hier Bestandteil von gelebter Demokratie. Sie haben die Möglichkeit, die Werkzeuge der Demokratie beispielsweise in geheimen Wahlen und Abstimmungen kennenzulernen und zu nutzen.
Gelebte Partizipation ermöglicht den Schülerinnen und Schülern:
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Mitbestimmung in konkreten schulischen Situationen
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Demokratiewerkzeuge kennenlernen
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Erfahrungen sammeln mit Informationserwerb und Willensbekundung
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Probleme in der direkten Lebenswelt identifizieren und sich eine eigene Meinung dazu bilden und diese äußern
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Strategien zur Veränderung der problematischen Situation/Lage entwickeln
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Ansprechpartner und Verbündete finden und Strategien durchführen, um Probleme zu lösen
Auch der Unterricht an der Gemeinschaftsgrundschule ist nach Möglichkeit so gestaltet, dass die Schülerinnen und Schüler ihn aktiv mitgestalten können. Interessen und Wünsche finden zum Beispiel Berücksichtigung in ExpertInnenarbeiten, Projektstunden, den Wahlpflichtangeboten sowie allgemein im themenbezogenen Regelunterricht. In Wettbewerben zeigen die Kinder ebenso Innovation und nutzen aktiv ihre Partizipationsmöglichkeiten.
Durch die Arbeit in verschiedenen Netzwerken und mit außerschulischen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern gelingt es vielfach, Informationen von Expertinnen und Experten einzuholen und sich intensiv mit einer Thematik auseinanderzusetzen bzw. ggf. „den Stein ins Rollen zu bringen“ für Veränderungen und Neuerungen.
Neben den Schülerinnen und Schülern ist es auch für Eltern/Erziehungsberechtigte möglich, sich aktiv am schulischen Leben und der Schulentwicklung zu beteiligen. Über die Klassen- und Schulpflegschaft können Eltern Ideen zu Konzepten mitteilen und Wünsche an das Schulprogramm richten bzw. im Gremium der Schulkonferenz mitentscheiden. Auch in anderen Gremien, bei Veranstaltungen sowie im Förderverein ist es möglich, das Schulleben aktiv mitzugestalten.

